Tourbericht: Neuharlingersiel

von Ekki Kurz

Und wieder zog es uns in die Richtung der Nordsee, bestes Wetter war angesagt, und keine Regengüsse sollten diesen sensationellen Gig trüben. Ich persönlich kannte Neuharlingersiel lediglich vom Hörensagen und war wirklich überrascht, wie schön es dort ist.

 

Ein malerischer Hafen, überall Fisch und Krabbenkutter, ein emsiges Treiben auf der Promenade und das Ganze bei Kaiserwetter. Endlich mal weit und breit kein Stress mit Starkregen, Sturmböen und sonstigen Wetterkatastrophen. Die PA Firma, die uns schon in Wittmund begleitet hatte, war am Start und hatte die gleiche große Bühne auf einem Platz direkt mit Blich auf den Hafen aufgebaut. Um 19 Uhr startete Dave mit dem DJ Programm, und um 19 Uhr 30 legten wir mit dem ersten Set los.

Als Tonmann hatten wir diesmal nicht unseren Klaus dabei, sondern Christian, der auch die Bands im Jovel mischt. Dafür erst einmal Danke….. hat er das klasse hinbekommen.

Das Eis zu brechen war, nicht wirklich schwer, denn im Mittelpunkt stand dieser unfassbar schöne Gutelauneort Neuharlingersiel, das Panorama und Menschen, die einfach dort ihren Urlaub verbringen. Da gibt es natürlich alles, nur keine schlechte Laune. Die Menschen waren sehr aufmerksam, feierfreudig und Lichtjahre von irgendwelchen Teenager-Zeltbanausen Hardcorefreaks entfernt.

Es dauerte nicht einmal 20 Minuten, und der Platz füllte sich immer mehr.  Wieder war auch die Band in absoluter Spiellaune. Wie sollte es auch anders sein. Kein Rückfahrstress, nette Hotels und diese einmalige Aussicht von der Bühne aus.

Eine meiner Lieblingsnummer „Do kanns Zaubere“ ging allerdings derweil so was von in die Hose. Nicht nur dass ich das Intro mit einer falschen Bluesharp inszenierte , nein nachdem ich da schon dachte, dass es schlimmer nicht kommen kann, ignorierte Stephan den Refrain und spielte da eine Strophe auf der Gitarre, wo sie nichts, aber auch gar nichts zu suchen hatte.

Auf jeden Fall haben wir einen dermaßen heftigen Lachflash bekommen, dass ich es doch vorgezogen habe, den Song abzubrechen und noch mal von vorne zu starten.

Die Leute nahmen es uns nicht krumm, eher im Gegenteil. Wird doch einmal mehr deutlich , dass bei uns wirklich alles live ist. So auch die Fehler. Was bin ich froh, dass ich nicht mit irgendwelchen Midi-Zombis auf der Bühne stehen muss, die vor lauter Technik gar nicht mehr wissen, wie sie wann ihre Instrumente bedienen können.

Von Set zu Set wurde es voller auf dem Markt/Hafenplatz, und die Leute feierten als gäbe es keinen Morgen mehr.

Jörg, der sich irgendwo in den Zeigefinger geschnitten hat, rockte tapfer, schwer verletzt mit Blutverlust aber bis zum Ende durch.

Cheesy hatte (warum auch immer) eine Wäscheklammer dabei und hatte während einer Nummer nichts besseres zu tun, als diese dann in einem von Stefan zelebrierten Gitarrensolo an seine Brustwarze zu tackern. Das Gemeine ist natürlich, dass sich Stefan in dieser Sekunde zwar wundern, aber nicht wehren konnte.Aber siehe da. … die Schmerzreflexzonen funktionierten noch prima bei ihm. Ja, Ja. Das Leben ist kein Ponyhof und die Mucker von Starlight haben ja immer noch dieses Kind im Manne. Sonst wäre es aber auch arg langweilig.

Für reichlich Verpflegung war gesorgt und gab es zu Anfang für uns Biermarken, haben wir die Veranstalter doch schnell überzeugen können, dass es bei dieser Band sinnvoller ist, mit Strichlisten an den Bierständen zu arbeiten.

Heute möchte ich diese Menge gar nicht unbedingt aufgelistet sehen. War alles in allem eine rauschende Ballnacht. Nach dem Konzert konnten wir allerdings dieses Mal nicht mehr zusammensitzen, da wir in verschiedenen Hotels untergebracht waren. Während Stefan, Jörg, Christian und Daniel in Neuharlingersiel untergebracht waren, mussten Cheesy, David, Georg und ich 20km weiter nach Aurich. Dort hatten wir ein gemütliches Hotel und saßen selbstverständlich noch bis in den Morgen vor dem Hotel und ließen den Gig Revue passieren.

Vermutlich würde es sehr langweilig, wenn alle Termine so geil wären – und die Band hätte dann nichts mehr, worauf sie sich wirklich freuen kann. Aber ich kann versichern, dass die meisten Termine nicht so klasse sind wie der in Neuharlingersiel.

Mit leichtem Müdigkeitsüberschuss ging es dann gegen 11 Uhr wieder zurück auf die Bahn nach Münster. Schade, dass das Thema Nordsee jetzt erst einmal durch ist, aber zum Glück stehen ja noch einige Open Airs an. Die kommende Woche ist komplett spielfrei und das Wochenende wird wohl mal jeder für sich selber nutzen. 

In diesem Sinne,macht es gut….. bis die Tage… bis die Nächte

Ekki

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