Starlight Excess

Stadtfest Münster – „Mittendrin“

Der 08.07.2016 sollte für mich auf jeden Fall ein sehr, sehr denkwürdiger Tag werden. Schon um 6 Uhr in der Früh piepte mein kleiner, elektronischer Samsungfreund via Whatsapp. Stefan war krank. So am Tage eines der geilsten Gigs in der Heimatstadt ist das launetechnisch nicht unbedingt förderlich. Dann wurden natürlich ohne Ende die Telefone geschwungen, denn es gab ja nur zwei Möglichkeiten: Entweder lassen wir den Gig platzen, oder wir finden mal eben am gleichen Tag einen Ersatzsänger.

Die Zusage kam dann aber zum Glück ziemlich schnell, denn Carsten Ulmer stellte sich da direkt ohne Wenn und Aber zur Verfügung. Mit Carsten war ich ja auch schon mit der Starlight-Eritreafraktion in Afrika gewesen, und ich war sehr froh, dass es direkt von seiner Seite aus ein unkompliziertes „Klar springe ich ein“ gab. Ansonsten war alles für die Bühne diesmal perfekt geplant und es konnte keine zeitlichen Verzögerungen geben.  Wie gesagt … konnte!!!! Um 18 Uhr fanden wir uns ein, um bis 19 Uhr aufzubauen. Denn von 19-20 Uhr spielte die fantastische Combo „Reisegruppe Hardrock“. Echt geile Jungs mit wunderbarem Eighties-Sound. Hat auf jeden Fall sehr viel Spass gemacht. Gegen 20 Uhr 30 waren sie dann fertig. Altersweise wie wir sind, hatten wir ja vorher schon alles aufgebaut, so dass nur noch ein Soundcheck gemacht werden musste. Für diejenigen, die nicht wirklich was damit anfangen können … Dafür brauchen wir mit unseren Leuten, wenn es lange dauert, 20 Minuten. Nicht so gestern. Die PA Firma dort meinte es entweder besonders gut, oder sie benötigten mehr Zeit, weil sie dachten: Lass die alten Männer nicht so lange spielen oder aber sie kannten sich nicht zu 100% mit dem Kram aus, den sie dort verkabeln mussten. Es wurde also ein endlos langer Soundcheck, begleitet mit Pfiffen seitens des Publikums, und das völlig zu Recht. Um 21 Uhr 45 waren wir immer noch nicht spielbereit. Ehrlich gesagt war ich persönlich kurz davor zu sagen: Das Konzert entfällt. Wir sind fast wahnsinnig auf der Bühne geworden. Vor der Bühne verärgerte Leute, auf der Bühne emsiges Tragen und Stecken von Kabeln. Das war in meiner fast 28-jährigen Laufbahn wirklich das Schrecklichste, was ich je erlebt habe. Absolute Premiere! Ich habe dann den immer noch nicht funktionierenden Monitor-Soundcheck abgebrochen, und wir starteten halt ohne vernünftigen Monitor den Gig. Nach und nach ging es dann auch, und wir konnten auch teilweise einige Fragmente dessen hören, was wir selber spielten. Natürlich hatten wir wieder einiges an Gästen mit am Start. Für einige Nummern unterstützte uns der großartige Stefan am Saxophon, als Gast-Gitarrist hatten wir den Matze am Start. Ja die Legende, das Urgestein von Starlight Excess, und natürlich war auch wieder Nadine Walter am Start. Immer ein Highlight beim Münster-Stadtfest. 

Diesmal hatten wir sogar mal eine tatsächliche Premiere am Start. Für Afrika/Eritrea hatte Jörg damals einen Song komponiert. Den „Collaboration Song“. Der hatte dann gestern in Deutschland, im kleinen beschaulichen Münster, Premiere. Das Erfreuliche war, dass der Song auch richtig gut ankam. Das hat er sich auch verdient. Bald, sehr bald wird der auch im Netz zum Runterladen angeboten werden. Wir werden Euch natürlich dann dementsprechend informieren. Tut uns den Gefallen, wenn Euch der Song gefällt,kauft den. Ein Großteil der Einnahmen geht an die tolle Organisation „Archemed“. Das kann man vergleichen mit „Ärzte ohne Grenzen“, nur mit geringerem Bekanntheitsgrad. Alles Ärzte und Helfer, die in Eritrea, im nicht wirklich reichen Eritrea, unfassbare Arbeit leisten. Alleine die Sterblichkeit der Kinder bei Geburten wurde durch sie locker ein Drittel nach unten korrigiert. 
Alle arbeiten dort kostenlos, reißen sich den Arsch ohne Ende auf und tun einfach was. Bei dem ganzen Chaos in Deutschland ist es sehr erfrischend, mal mit Menschen zusammen zu arbeiten, die tatsächlich etwas machen zum Thema Flüchtlings- Ursachenbekämpfung. Im Gegensatz zu so manchen Laberköppen machen die was. Daumen ganz hoch!!!! 
Gegen 00 Uhr starten wir dann natürlich noch mit AC/DC durch. Zugabe, Zugabe…. ok dann noch mal eine Runde „Van Halen“ nachgeworfen. Wieder Zugabe, Zugabe. Ok dachte ich, nur es ist zwar schon 00 Uhr 15, aber irgendwie schien das Ordnungsamt Münster bei diesem Stadtfest milde gestimmt gewesen zu sein. So konnten wir noch einen musikalisch versöhnlichen Abschluss mit einem guten, alten „Bob Dylan“ Song finden. Münster vielen, vielen Dank für Euer Durchhaltevermögen und danke, dass ihr es wieder geschafft habt, dass man den ganzen Vorläuferstress einfach vergessen konnte.

In diesem Sinne. Macht es gut.Ekki