Tourbericht: Jovel Club

von Ekki Kurz

Nachdem wir ja im Frühjahr mit einer personell anders aufgestellten „Starlight Excess“ Band in Afrika (genauer gesagt in Eritrea) waren, fand am 25.11.2016 ein Benefizkonzert für die Ärzteorganisation „ARCHEMED – Ärzte für Kinder in Not e.V. “ im Jovel statt. Natürlich in der afrikanischen Besetzung.

 

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Die ganzen Leute von „Archemed“ lernten wir alle in Afrika persönlich kennen und waren von deren Arbeit so angefixt, dass sich das Benefizkonzert im Jovel und die Planung dafür nahezu selbstverständlich und organisch entwickelte.

Die komplette Werbung für dieses Event lief über einige Wochen auf Hochtouren, denn es ist in diesen Zeiten wirklich nicht einfach, Menschen für Veranstaltungen zu mobilisieren und zu begeistern. Allen Leuten zu danken, die an dieser Veranstaltung hilfreich zur Seite standen, würde wohl den Rahmen sprengen. Aber das  Ganze lief so easy und relaxed ab … einfach nur klasse. Der Jovel Club wurde uns für die Veranstaltung auch kostenfrei überlassen.

Um 13 Uhr trafen Alex, David, Carsten und meine Wenigkeit im Jovel ein und bauten die Backline auf, und gegen 16 Uhr kamen dann alle Protagonisten dazu. Es war ja nicht so, dass nur „Starlight Excess“ spielte, sondern da war noch die Band Reheated (mit denen wir schon in Eritrea zusammen rockten) und „Vanessa Voss“. Gegen 20 Uhr 30 ging es los mit ein paar einleitenden Worten des God Father’s of „Archemed“: Peter Schwidtal. Hier wurde ein wenig über die Arbeit von „Archemed – Ärzte für Kinder in Not“ referiert, und vor allen Dingen wurden ein paar Vorurteile bezüglich Eritrea ausgeräumt. Leider ist das Internet voll mit Un- und Halbwahrheiten, und am schlimmsten sind die Leute, die ungeprüft diesen ganzen Mist weiterplappern. Davon gibt es leider viel zu viele Menschen. Eritrea war bisher sehr isoliert und fand auch bei den westlichen Staaten aufgrund des angeblich menschenverachtenden Regimes wenig Beachtung. So langsam ändert sich zum Glück die Einstellung der Politik, und es wird versucht, gerade diesem Staat auch Hilfe zu gewährleisten. Einen großen Dank dafür an „Archemed“ , die mit unermüdlicher Arbeit dieses Ziel angestrebt haben und dem auch immer näher kommen. Alleine die Kindersterblichkeit dort ist seit ihrer Arbeit massiv gesenkt worden.

Der erste musikalische Act war „Vanessa Voss“. Eine Singer-Songwriterin (obwohl ich diesen Begriff hasse) aus Münster. Das für mich besondere an Vanessa ist , dass ich schon sporadisch seit 1989 mit ihrer Mutter Kiki Voss auf diversen Bühnen stand.  Unglaublich wie die Zeit so vergeht. Eine brilliante Stimme enterte die Bühne.

Nach einer guten halben Stunde war die Performance durch und Jürgen Coße, seines Zeichens SPD-Politiker und guter Freund vom Starlightensemble, ergriff das Mikro. Noch ein paar weitere Details über Eritrea und dann ging auch schon der Umbau für den Auftritt von „Reheated“ los. Eine dreiviertel Stunde Blues vom Feinsten. Mit Reheated teilten wir uns auch in Eritrea das Hotel, und es kam dann und wann zu nächtlichen Musiksessions. Wirklich ganz nach meinem Geschmack. Gegen 22 Uhr 30 waren wir dann langsam am Start: Und zur Freude der Menschen, die gekommen waren, war es auch ein ziemlich anderes Programm, dass wir da mit Starlight musikalisch präsentierten.

Das ging schon bei der Besetzung los. An der Gitarre mein alter Kindergartenfreund und Mitbegründer von Starlight Excess, der gute Matze, am Bass ein bekanntes Gesicht, das auch schon seit den 90zigern bei uns ist, Georg Hempel. Am Schlagzeug und den Backingvocals unser Freund Harry Crash, der bei uns 8 Jahre lang getrommelt und uns auch schon nach China begleitet hatte. Frontgesang Carsten Ulmer. Carsten hatte über Jahre immer wieder bei uns gesungen. An den Keyboards stand der gute Jörg Lehr, und damit wir noch andere frische Dinge auffahren konnten, hatten wir auch zwei Backgroundsängerinnen mit dabei. Vanessa, die ja schon vorher die Bühne rockte, nebst ihrer Mutter Kiki. Natürlich gab es von beiden auch Solonummern.

 

Je später der Abend, desto hübscher die Gäste. Für einen Song hatten wir auch Steffi Stephan mit im Boot.

Ungewohnterweise aber nicht am Bass, sondern an der Gitarre und am Gesang. Da wurde so ein wunderbarer Bluesschinken von Muddy Waters gespielt. Abgesehen davon, dass der Song super rüberkam, erinnerte mich das ziemlich an die früheren Musiksessions in der Leeze.  Auch wenn wir uns alle schon lange untereinander kennen, ist es für uns nicht selbstverständlich, dass ein Künstler, der mit dem Panikorchester Stadien füllt, mal eben zu uns auf die Bühne kommt und da mitrockt. War eine sehr gelungene Aktion. Zum Ende hin spielten wir noch einen Song vom guten Dylan, wo ich die Band dann vorstellte. Selbstverständlich habe ich Carsten dabei vergessen. Ei, ei, ei. Peinlich, peinlich. Habe ich aber schnell nachgeholt. Auf jeden Fall konnten wir an diesem Abend insgesamt 2500 Euro einfahren, die komplett an Archemed gehen.

Meinen Dank nochmal an die komplette Starlightformation, an Reheated, an Kiki und Vanessa Voss, an David Hartmann, Alex Nimmwegen, Jürgen Coße, Martin Lohoff, Marvin Lindenberg, Steffi Stephan und den vielen anderen, die ungenannt bleiben müssen, weil ich ihren Namen nicht auf dem Schirm habe.

Wenn ihr noch etwas Gutes tun möchtet, aber nicht auf reine Spenden steht, dann ladet Euch doch einfach mal unseren „Collaboration Song“ bei iTunes runter.  Der kostet nur einen Euro, ihr habt einen geilen Song und 50% aller Downloads gehen automatisch an „Archemed“. Es gibt viele Dinge, die wir zu Lebzeiten verändern und verbessern können. Man muss nur damit anfangen. Wir werden diese Ärzteorganisation mit Sicherheit noch häufiger unterstützen. Zum Einen sind die alle klasse drauf, zum Anderen sind das keine Menschen die labern, sondern es sind Macher!!!

Zum Schluss saßen die Bands mit diversen Gästen noch im Backstage zusammen. Der ganze Abend war schlichtweg eine Einheit und großartig. Ich hoffe wir sehen uns bald mal wieder auf einem anderen Konzert.

In diesem Sinne maat et joot

Ekki

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